WS 2: Tanz den Arduino!

Gestaltung mit analoger und digitaler Technik und gleichzeitiger Erarbeitung einer von Improvisation beeinflussten Choreografie.
Leitung: Tina Tonagel (Dipl. Medienkünstlerin)
Tanzperformance: Susanne Müller-Isajiw

Mit Hilfe des „Arduino Mikrocontroler Boards“, das jeder Teilnehmer erhielt, wurden digitale und analoge / mechanische Komponenten gekoppelt und damit Musikinstrumente gebaut. Der „fertigungstechnische Workshop“ wurde um eine „künstlerische Gruppe“ erweitert, die sich den Fragen des technisch-interaktiven Performancetanzes widmete:
1.Gruppe: Klangerzeugung
Digitale Klänge werden mechanisch erzeugt:
Klänge wurden digital erzeugt, aber von analogen „Umwelt-„Sensoren angesteuert, die zum Beispiel auf Druck, Licht- und Annäherung reagieren. So lassen sich selbsterfundene Interfaces praktisch entwickeln.
Analoge Klänge – digital gesteuert: Umgekehrt wurden mechanische Konstruktionen digital angesteuert, zum Beispiel ein kleinen Motor, an dessen Achse ein Xylophon-Schlägel befestigt wurde, der bei jeder Umdrehung einmal an eine Flasche stößt. Dabei wurde handwerklich gearbeitet und Lötkolben, Schraubenzieher und anderes „analoges“ Werkzeug kam zum Einsatz.
2. Gruppe: Tanzperformance
Gleichzeitig mussten auch die Teilnehmer*innen der Tanzgruppe sowohl technische Vorbereitungen treffen, als auch choreografisch vorarbeiten. Als Ergebnis gab es eine Aufführung, bei der sowohl die Choreografie von den Klängen und der Musik improvisatorisch beeinflusst wurde, als auch umgekehrt die Bewegungen der Tänzer*innen u.a. mittels Ultraschallsensoren wiederum die Musikerzeugung steuerten.


Tanz den Arduino – Technik und Tanz

Lernziele und Berufsorientierung des Workshops 2:

Digitale Klangerzeugung: Klänge wurden digital erzeugt: 8-Bit- Sounds, die elektronisch generiert wurden, aber von analogen Sensoren angesteuert werden. Die Schüler*innen erlernten Fähigkeiten des Entwurfs elektronischer Baugruppen und deren Programmierung.
Analoge/mechanische Klänge digital gesteuert: Umgekehrt wurden digital angesteuerte, mechanische Konstruktionen entwickelt. So wurde z.B. ein Steuerpult mit Schaltknöpfen und Reglern gebaut, das es ermöglicht, mehrere Motoren an Flaschen klopfen zu lassen, wobei jeder Motor einzeln anschaltbar und in Dauer und Geschwindigkeit regelbar ist. Die Schüler*innen erhielten Einblicke in die Verbindung von Elektronik, Programmierung und Mechanik in Verbindung mit der künstlerischen Anwendung des Performancetanzes.

Technische Umsetzung
Realisiert wurde das Ganze mit dem Arduino, einem dafür speziell für flexible Anwendungen kleinen Mikroprozessor, der genau für solche Zwecke erfunden wurde. Dieser erlaubt die Einbindung von Sensoren und damit die Umfelddetektion sowie die Ansteuerung z.B. von Motoren, d.h. den Einsatz als Steuerungssystem für mechanische Aktoren. 

Bühnenpräsentation:
Die Schüler*innen brachten während Ihrer Bühnen-Show ihre selbst entworfenen Klangsysteme live zum Einsatz und vereinten dieses mit der Choreografie des Tanzes. Der Tanz selbst beeinflusste die erzeugte Musik.

Die Kölner Medienkünstlerin Tina Tonagel beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Licht, Klang und Elektronik. Sie entwickelt kinetische Maschinen, Klang-Installationen und verschiedene Formen der Projektion. In den letzten Jahren liegt ihr Schwerpunkt auf der Visualisierung von Musik. Sie entwickelte unter anderem elektronisch gesteuerte mechanische Klang-Apparate, die analog zu den entstehenden Klängen suggestive und poetische Projektionen erzeugen.

Choreografie und Ansprechpartnerin von Seiten des Gymnasiums:
Susanne Müller-Isajiw, Oberstudienrätin Geographie, Sport, Tanz