WS 3: Diganole Verschränkungen II

Schaffung von Skulptur aus analogen und digitalen Müllteilen

Nicht mehr verwendbare analoge und digitale Hardware – also von alten Musikkassetten bis zu schrottreifen Festplatten -, die sich in der Schule und bei den SchülerInnen angesammelt haben, wurden zu großformatigen, interaktiven Skulpturen zusammengefügt.
Leitung: Christoph Mause / Sebastian Helleberg, M. Eng.

Je nach vorhandenem Material sollte versucht werden, diese Teile z.T. auch noch zu aktivieren bzw. interaktiv zu vernetzen. Diese Skulpturen heißen „Diganole Verschränkungen II“ in Anlehnung an Einsteins „spukhafte Fernwirkung“, deren Erklärung dem Physikunterricht vorbehalten bleibt. Sie werden in der Schule verbleiben und sollen später ggf. mit Hilfe des Kleincomputers „raspberry pie“ auf einem Bildschirm audiovisuell aktiviert werden. Das Projekt wurde zur Dokumentation seiner Entstehungsgeschichte mittels einer Video-Präsentation festgehalten, die bei der DD-Show am Donnerstag präsentiert wird.


Diganole Verschränkung II – Entstehung der Skulpturen

Lernziele und Berufsorientierung des Workshops 4:
Die Schüler*innen lernten die inzwischen dem medialen Alter zum Opfer gefallenen Komponenten kennen und verwendeten diese in einer für diese nicht vorgesehenen Art: Es entstand eine Verschränkung der Technologien. So z.B. konnte eine noch vorhandene Audioquelle mittels eines Mini-IPads und eines Mikroaktivlautsprechers noch zum Klingen gebracht werden oder der Inhalt eines Speichermediums wohin auch immer gestreamt werden. Die Skulptur wurden im Workshop erstellt, medial Dokumentiert und so vorbereitet werden, dass in weiteren Schritten eine Interaktivität entstehen kann, die dem Betrachter die Möglichkeit gibt zu erfahren, um welche Art von Dingen es sich handelte, die verbaut wurden. Vorläufer ist die Diganole Verschränkung I:

Diganole Verschränkung I:

Dazu führt Ideengeber Ulli Rützel aus:
Einsteins „spukhafte Fernwirkung“ ist Realität.
Das Besondere an verschränkten Teilchen ist, dass sie sich in einem gemeinsamen Quantenzustand befinden. Das bedeutet, dass die Eigenschaften der beiden Teilchen voneinander abhängen. Ändert eines der Teilchen eine seiner Eigenschaften, dann muss das andere dies augenblicklich auch tun, und zwar unabhängig davon, wie weit die Teilchen voneinander entfernt sind. D.h., wenn man zwei verschränkte Teilchen trennt und beide voneinander entfernt – selbst an „gegenüberliegenden Enden des Universums“ – wird das andere Ende angeregt und ändert gleichsam seine Eigenschaften.
Die Skulptur soll auch als Hinweis auf das Designkonzept Cradle to Cradle® gelten.
Dieses beschreibt die sichere und potentiell unendliche Zirkulation von Materialien und Nährstoffen in Kreisläufen. Materialien, Rohstoffe und Wertstoffe gehen nicht verloren, können nach ihrem Gebrauch verlustfrei zurück gewonnen und im Idealfall unendlich oft wieder verwertet werden. Cradle to Cradle® ist ein Designkonzept, das  in den 1990er Jahren von Prof. Dr. Michael Braungart, William McDonough und EPEA Internationale Umweltforschung Hamburg entwickelt wurde.


Christoph Mause 1965 geboren in Meschede, 1987 bis 1995 Studium für das Lehramt an der Kunstakademie und an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie Freie Kunst (Bildhauerei) an der Akademie Münster, 1993 Meisterschüler von Prof. Reiner Ruthenbeck, seit 2000 Lehrer am Gymnasium der Benediktiner in Meschede, seit dem Studium regelmäßige Teilnahme an Einzel- und Gruppenausstellungen.

Ansprechpartner auf Seiten der Schule: Herr Mause